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Diesellok V 70

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Beschreibung

In der Eisenbahnwelt Baden-Württembergs ist sie eine kleine Legende: Die „V 70“ der ehemaligen Bregtalbahn. Seit dem Ablauf ihrer Hauptuntersuchungsfrist stand die formschöne Lok bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) in Ottenhöfen zum Verkauf. Zuvor zog sie jahrelang Schotterzüge durch das Achertal. Am 23. Mai 2020 ist sie in ihrer neuen Heimat, in Münsingen auf der Schwäbischen Alb, angekommen.

Emotionale Zeilen zur Überführung

Schwer fiel der Abschied der V70 den Eisenbahnern aus dem Achertal, wo die Lok bis Ende 2018 gerne eingesetzt und gepflegt wurde. Die Emotionen beider Seiten fasst ein kleines Gedicht zusammen, welches aus Anlass der Überführung Ende Mai 2020 an der Lok angebracht wurde. Darauf lassen sich folgende Zeilen lesen:

„Baden und den schwarzen Wald,
Die kenn' ich beide gut.
Heute gehts die Alb hinauf,
auch mit frohem Mut.

Wenn ich bald in Württemberg,
meine Züge zieh' -
Dich mein liebes Bad'ner-Land,
vergess' ich dabei nie!“

V70 setzt Maßstäbe in der Konstruktion von Diesellokomotiven

Historisch gesehen war die V70 ein Meilenstein in der Diesellokkonstruktion der Nachkriegszeit. Statt den damals üblichen Starrrahmen erhielt sie Drehgestelle, statt Kuppelstangen einen Gelenkwellenantrieb. Die Lokomotivfabrik Gmeinder in Mosbach/Baden setzte mit der Ablieferung der Lok im Jahr 1959 Maßstäbe für den Bau von Diesellokomotiven, die bis heute vom Grundprinzip unverändert weitergebaut werden. So erscheint die Lok in ihrem „Nierentisch-Design“ nicht klotzig oder wuchtig, sondern fast schon zierlich.

Außergewöhnlich war aber nicht nur die Konstruktion selbst, sondern auch ihre Entstehung. Denn die Firma Gmeinder lieferte lediglich ein Exemplar davon an die Mittelbadische Eisenbahn-Gesellschaft (MEG), welche die V70 eigens für ihre „Bregtalbahn“ Hüfingen - Furtwangen bauen ließ.

Bis zur Stilllegung der Bergtalbahn war die V70 in Furtwangen beheimatet, bevor sie dann auf die westliche Seite des Schwarzwaldes umgesetzt wurde. Entsprechend war sie unter der Flagge der SWEG auf der Kaiserstuhlbahn und der Achertalbahn im Güterzugdienst eingesetzt. Im Jahr 2009 erhielt die Lok auf Initiative des Achertäler Eisenbahnvereins (AEV) wieder ihr ursprüngliches rotes Farbkleid.

Letztlich ausschlaggebend für die Beschaffung der Lok durch die SAB Schwäbische Alb-Bahn GmbH waren exakt dieselben Argumente wie schon damals für die MEG: Laufruhe, Kurvengängigkeit, robuste Konstruktion und eine Leistung von 700 PS bei gleichzeitig sehr sparsamem Verbrauch. Ideale Voraussetzungen, um künftig auf der Alb-Bahn beim Holztransport zum Einsatz zu kommen. Die V70 hat mit ihren stolzen 61 Jahren eine begeisternde Beschleunigung und fährt sich mit ihrer Joystick-Steuerung wie eine von ihren modernen Schwestern.

Lebenslauf

04.08.1959 Auslieferung an MEG - Mittelbadische Eisenbahnen AG, Lahr als V70.01
01.10.1971 SWEG - Südwestdeutsche Eisenbahnen AG, Lahr
1988 Umbau durch Gmeinder, Mosbach
(Modernisierung und Remotorisierung)
22.02.2019 Abstellung (Fristablauf)
23.05.2020 an SAB - Schwäbische Alb-Bahn GmbH, Münsingen
22.06.2022 Inbetriebnahme nach umfangereicher Hauptuntersuchung in der SAB-Betriebswerkstätte Münsingen

 

Auf den Bildern unten, finden Sie einen Zeitungsartikel des "Südkurier" vom 11. August 1959, zur Betriebsaufnahme der V70 auf der Bergtalbahn.

Technische Daten

HerstellerGmeinder
Fabriknummer5117
Baujahr1959
TypD 65 BB
BauartB'B'-dh
MotorMWM TBD 604 BL6
Leistung700 PS
Höchstgeschwindigkeit70 km/h
Länge über Puffer11340 mm
Dienstgewicht56 t

Weitere Bilder

Kontakt

Reisedienst der
Schwäbischen Alb-Bahn

Bahnhofstraße 8
72525 Münsingen

Tel. 0800 4447673 (kostenfrei)

reisedienst@alb-bahn.com
www.alb-bahn.com

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