Es gibt in Württemberg kaum noch einen anderen Bahnhof, auf dem nahezu alle Hochbauten der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahn aus der Eröffnungszeit erhalten geblieben oder wieder rekonstruiert worden sind und die mit so viel Liebe zum Detail restauriert und ähnlich einem Freilichtmuseum zu einem Gesamtensemble arrangiert wurden. Kernpunkt und architektonisches Schmuckstück des Ensembles ist das sogenannte „Verwaltungs“- oder auch „Empfangsgebäude“.
Im Jahr 1893 wurde es zur Einweihung der Linie Honau-Lichtenstein-Münsingen im „Schweizer Chaletstil“ errichtet. Charakteristisch ist, neben der Verkleidung mit handgefertigten Schindeln, der reiche Zierrat aus Holzteilen.
Das Empfangsgebäude beherbergt im Erdgeschoss neben dem originalen Fahrkartenschalter und dem Gepäckabfertigungsschalter das historische Kurbelstellwerk der Bauart Esslingen aus dem Jahre 1907, ein Läutewerk und Diensträume, sowie in den Obergeschossen Verwaltungs- und Wohnräume mit einer liebevoll ausgewählten Sammlung an Bildern und Kleinoden der regionalen Eisenbahngeschichte.
Im südlichen Bahnhofsbereich gelegen befindet sich der ehemalige Güterschuppen von 1908 noch im Dornröschenschlaf und wartet darauf bald wachgeküßt zu werden, um das Ensemble wieder zu komplettieren.
Ein Höhepunkt im Ensemble ist der 2010 neu erbaute Lokschuppen. Ende der 1960er Jahre wurde das Vorgänger-Gebäude abgebrochen. Das neue Gebäude fügt sich in Farbgebung, Gestaltung und Architektur hervorragend in das Gesamtensemble ein.